Was ist die Riester Rente und für wen ist sie sinnvoll?

Riester Rente

Ist die Riester-Rente wirklich sinnvoll? Oft raten Experten ab. Bild © iStockphoto.com / Courtney Keating

Finanzexperten sind sich momentan einig, die Riesterrente bietet wenig Attraktivität für den Sparer. Zu niedrige Rendite, intransparente Kosten und unflexibles Sparen sind nur einige Attribute, die die Riesterrente erhält. Bei aller Komplexität stellt sich nun die Frage nach der Funktion und vor allem dem Sinn der Altersvorsorge.

So funktioniert die Riesterrente

Bei diversen „Riesteranbietern“ wird ein Sparvertrag abgeschlossen. Dieser sieht vor, dass bis zum Rentenbeginn Einzahlungen vorgenommen werden. Mit gewissen Einschränkungen können die Raten selbst gewählt und nach Wunsch geändert werden. Neben wachsenden staatlichen Zulagen bei erhöhtem Kapital, wirft das Gesparte, mit Zinses-Zinsen, natürlich eine Rendite ab. Bei allen Vorzügen sollte der Erwerb einer Riester Rente gut überlegt sein, trotz möglichem Wechsel oder Abbruch des Vertrages, ist dies oft mit Kosten verbunden.

Verschiedene Riester für unterschiedliche Lebenslagen

Die Riester Rente kann in drei Kategorien aufgeteilt werden.

Fondssparen

Für Personen unter 40 Jahren empfiehlt sich das sogenannte Fondssparen. Die Einzahlungen werden, wie der Name ahnen lässt, in Fonds investiert. In welche Fonds und wie lange, bleibt hierbei dem jeweiligen Anbieter überlassen. Mit circa 25 Jahren Laufzeit bietet diese Form die höchsten Renditechancen ohne Verlustrisiko. Der Erfolg einer Fontsrente hängt hier von der Börse und dem Können des Fonts-Managers ab. Im schlimmsten Fall bleibt dem Sparer am Ende lediglich die Summe der Einzahlungen.

Riester-Versicherungen

Die zweite Variante sind die Riester-Versicherungen. Aufgrund ihrer Sicherheit erfreut sich diese Altersvorsorge zurzeit großer Beliebtheit. Der Sparbetrag und die staatliche Zulage werden in diesem Modell in eine private Rentenversicherung eingezahlt. Die Versicherung legt nun den größten Teil (ca. 80 %) in Zinspapieren an, ein Bruchteil wird in Immobilien und Aktien investiert. Der Sparer ab 45 soll hier die besten Möglichkeiten haben, seine Rente aufzubessern. Im Vergleich zu den Fondssparern müssen Käufer der Versicherungen tiefer in die Tasche greifen und haben zudem im Schnitt geringere Renditen.

Banksparen

Die dritte und letzte Variante des Riester-Sparens ist das Banksparen. Dieses glänzt, im Vergleich zu den beiden erstgenannten Alternativen, durch besonders niedrige Kosten. Der Anleger Mitte 40 spart hier folgendermaßen: Die Einzahlungen und die staatliche Zulage wird auf ein Sparkonto gelegt. Dieses erwirtschaftet bekannter Maßen Zinsen und Zinses-Zinsen, hinzu kommen beim „Riestern“ noch gewisse Boni. Anders als bei den ersten zwei Varianten gibt es bei dem Banksparen keinerlei Abzüge durch Provisionen oder ähnliches.

Licht- und Schattenseiten des „Riesterns“

Grundsätzlich sei gesagt, bei keiner anderen Methode der Altersvorsorge profitiert man mehr von staatlichen Förderungen in Form von Zulagen und Steuervorteilen als bei der Riesterrente. Doch für spezielle Personen lohnt sich das sparen mit Riester dennoch nicht. Die Grundsicherung, eine Art Sozialhilfe im Alter, macht dem Geringverdiener die Riesterrente unattraktiv beziehungsweise überflüssig. Ob der Sparer sich privat versichert oder nicht ist im Prinzip egal, denn die Summe wird am Ende dieselbe sein. Ein weiteres Problem ist die Art der Auszahlung. Wer zu Beginn seiner Rentenzeit einen großen Batzen Geld möchte, entscheidet sich gegen das Modell der Riester-Vorsorge. In den meisten Fällen werden circa 30 Prozent des Sparbetrages sofort ausgezahlt, der Rest wird in monatlichen Raten dem Konto gut geschrieben. Auch der Lebensabend in Florida, der Karibik oder anderen sonnigen –NICHT EU – Plätzen im Ausland kann nicht mit der Riesterrente finanziert werden. Alle staatlichen Förderungen des Sparzeitraumes gehen mit sofortiger Wirkung an den Staat zurück.